Mein Glückstagebuch begleitet mich schon seit 2011. Es war übrigens eine Empfehlung einer Psychotherapeutin. Von traditionellen Dankbarkeitstagebüchern fühlte ich mich tatsächlich nie angesprochen, vermutlich auch, weil ich davor schon mein Glückstagebuch hatte. Am Ende dieses Artikels findest du eine Anleitung, um dein eigenes Glückstagebuch zu beginnen, vorher erfährst du aber erst einmal, warum so vieles für ein Glückstagebuch anstelle eines Dankbarkeitstagebuches spricht.
Was mich einfach immer an Dankbarkeitstagebüchern störte ist, dass man zur Dankbarkeit gezwungen wird. Was macht man an Tagen an denen man einfach für nichts dankbar ist? Dann kann man auch nichts aufschreiben. In meinem Glückstagebuch ist auch Platz für Unschönes.
Und was, wenn einem das Wort Dankbarkeit einfach zu groß ist? Glücksmomente kann ich leichter empfinden, auch in Zeiten, in denen ich von Dankbarkeit weit entfernt bin.
Oder kann ich doch in allen Momenten in denen ich Momente des Glücks empfinde auch Dankbarkeit empfinden? Möglich ist es vermutlich. Ich denke allerdings, dass wir, wenn wir uns direkt auf die Dankbarkeit konzentrieren, die kleinen Glücksmomente übersehen.
Hast du Lust, auch ein Glückstagebuch zu führen? Dann kommt hier meine Anleitung für dich.
Glückstagebuch-Anleitung
Die erste Seite meines Dankbarkeitstagebuches enthält eine Liste mit Menschen und Dingen, die mir Kraft geben – meine sieben Säulen.
Auf der zweiten Seite gibt es Platz für eine Liste mit langfristigen Zielen (Zukunftsorientierung ist übrigens einer der 7 Resilienzschlüssel).
Das tägliche Ausfüllen des Glückstagebuches: Täglich schreibst du dir dann das Datum des Tages oben in die Ecke und die folgende Struktur auf eine Seite.
- Geschafftes:
- 3 Glücksmomente:
- Unschönes:
- Gefühl:
- Gewinn:
- Mindestens 1 Ziel für morgen:
Anschließend füllst du sie aus, du kannst auch direkt ein paar Seiten für mehrere Tage vorbereiten.
Eine kurze Erklärung: Bei Gefühl und Gewinn geht es darum, dass du dir nachdem du dir Unschönes aufgeschrieben hast, aufschreibst, wie du dich in dem Moment gefühlt hast und anschließend, was du daraus gelernt hast.
Wie du siehst, mein Glückstagebuch enthielt auch immer Platz für Negatives und dafür bin ich dankbar, denn toxische Positivität #goodvibesonly ist in unserer Gesellschaft ein großes Problem. Wir müssen uns aber auch den negativen Gefühlen widmen, um Positives vollends spüren zu können.
Die BARMER schreibt zur toxischen Positivität folgendes:
Deswegen spricht für mich sehr vieles für ein Glückstagebuch, so wie ich es nutze, und einiges gegen klassische Dankbarkeitstagebücher, die eben keinen Platz für Negatives bieten.
Wie siehst du das? Fühlst du dich von meinem Glückstagebuch angesprochen?